50+ Leben

Weniger perfekt ist auch sympathisch

5. Januar 2017
Stillleben aus verschiedenen Kerzenhaltern, Glasvase mit Baumwollzweig, roter Kordel, davor der Satz "Mehr Mut zum Unperfekten"

Der Grund für meine lange Blogabstinenz ließe sich recht einfach in einem Satz zusammenfassen: Ich hatte nicht genug Zeit zum Bloggen. Eine etwas differenziertere Betrachtungsweise legt allerdings nahe, dass ich Blogbeiträge möglichst attraktiv mit ansprechenden Bildern und dazu passenden Texten ausstatten möchte. Außerdem sollen sich alle Beiträge in einer chronologisch logischen und aufeinander aufbauenden Abfolge hübsch aneinanderreihen. Und das alles in einer möglichst hohen Frequenz, versteht sich.

Wieso eigentlich? Reicht es nicht, in regelmäßigen Abständen ein Lebenszeichen von sich zu geben und der virtuellen Welt kundzutun, was einen gerade beschäftigt? Muss immer alles perfekt sein? Ich beobachte diesen Optimierungsdrang, mitunter schon -wahn, auch in anderen Lebensbereichen. Statt zu genießen, erliegt man – oder besser gesagt: erliege ich – viel zu häufig dem Drang, etwas zu verbessern. Dabei wäre es mir persönlich viel wichtiger, bestimmte Dinge einfach zu tun. Und überhaupt: Wirkt so viel Perfektionismus nicht manchmal ein klein wenig verbissen und unsympathisch?

„Mehr Mut zum Unperfekten“ lautete das Motto meiner letztjährigen Weihnachtskarte. Es ist nicht so, dass ich dieses Motiv oft zur Grundlage meines Handelns mache – ganz im Gegenteil. Ich muss es trainieren, Dinge einfach stehen zu lassen; erst recht, wenn ich das Gefühl habe: Da geht noch was, das kann besser machen. Natürlich werde ich diesem Drang in 2017 wieder nachgehen. Bereits fast fertig Gestricktes wieder aufribbeln, weil ich nicht zufrieden bin mit meinem Strickstück. Mir lange überlegen, ob ich bestimmte Bilder hier auf diesem Blog poste , weil – na, ja – die Qualität nicht so dolle ist. Dann möchte ich mich an mein neues Mantra erinnern, das mir sagt: Gut ist perfekt genug, mach‘ einfach. Kann sein, dass die Ergebnisse manchmal sympathisch unperfekt ausfallen. Ich hoffe es jedenfalls.

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein perfekt unperfektes Jahr 2017!

 

 

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4 Comments

  • Reply Uschi aus Aachen 6. Januar 2017 at 9:03

    Wie heißt es schön? „Da bin ich bei Dir!“

  • Reply Lunacy 8. Januar 2017 at 21:40

    Liebe Anke,
    Du beschreibst genau das, was auch mich vom Bloggen abgehalten hat.
    All die schönen und perfekten Blogbeiträge, die ich natürlich gern lese, aber die mir dann oft den Mut genommen haben, einfach drauf los zu bloggen.
    Pfeifen wir doch auf die Perfektion…machen wir einfach. Unaufgeräumte Wohnung? Keine besondere Deko? Egal. Ich bin dabei, beim sympathischen unperfektem!
    Ein gutes neues Jahr für dich und wer weiß, vielleicht läuft man sich ja auch mal wieder plötzlich über den Weg.
    LG Anja

    • Reply ahedfeld 14. Januar 2017 at 16:50

      Liebe Anja, vielleicht können meine Worte Dich ja dazu bewegen, doch wieder einfach munter drauflos zu bloggen? Im Übrigen finde ich es sehr klasse, dass Du hier immer noch mitliest. Das freut mich sehr. Alles Liebe, Anke

    • Reply ahedfeld 14. Januar 2017 at 16:51

      Und – ganz vergessen: Ich würde mich auch freuen, Dich einmal wiederzusehen. Mal abwarten, was das Schicksal mit uns vorhat. LG

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