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Windstärke 6 für die Seele

19. April 2016
Menschenleerer Strand bei Sankt Peter-Ording

Wir reisen nicht nur an andere Orte, sondern vor allem reisen wir in andere Verfassungen der eigenen Seele. – Werner Bergengruen

Fahrradabstellplatz im Hintergrund ein Spielplatz am Strand von Sankt Peter-Ording
Plattform mit Strandkörben am Strand von Sankt Peter-Ording
Blick auf den Strand von Sankt Peter-Ording durch ein Fenster
In Schleswig-Holstein ein Radweg hinterm Deich, parallel dazu ein Entwässerungsgraben
In Schleswig-Holstein ein Radweg hinterm Deich, parallel dazu ein Entwässerungsgraben
Schafe auf einem Deich im Vordergrund ein Stacheldrahtzaun mit Wollpartikeln
Der Leuchtturm von Westerhever
Aquarell des Hotels Strandhaus in Sankt Peter-Ording
Laternen, Hortensie und Korb mit Besen vor dem Hotel Strandhaus
Café Bar Deichkind Interieur in Sankt Peter-Ording. Moderne, skandinavische Einrichtung
Teeglas, Teekanne und Glas mit Kandis - Samova-Tee

Es war Zeit, ich musste raus. Mindestens einmal im Jahr treibt es mich ans Meer. Am liebsten an die schleswig-holsteinische Nordseeküste, konkret nach Sankt Peter-Ording. Hier, wo Himmel, Meer und Strand gerade in stürmischen Zeiten scheinbar miteinander verschmelzen, lässt der Wind keinen Raum für unangenehme Gedanken, pustet einfach alles Belastende davon.

War ich bisher der Meinung, allein reisen sei nicht meine Sache, haben mich die paar Tage an der Küste eines Besseren belehrt. Im Gegenteil, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in einem (Kurz-)urlaub so entspannt war. Den ganzen Tag wirklich nur das tun, wonach einem gerade der Sinn steht, sein eigenes Tempo gehen und sich dem eigenen Rhythmus überlassen, das fühlt sich nach ganz großem Luxus an. Hach, wie schön! Ob ich mich nun stundenlang am Strand durchpusten lasse, auf die bei Windstärke 6 zugegebenermaßen nicht ganz durchdachte Idee komme, nun endlich einmal mit dem Fahrrad bis zum Leuchtturm Westerhever (und gegen den Wind mit 50 km/h auch wieder zurück!) zu fahren – da ist niemand, der mich antreibt oder ausbremst. Nicht, dass ich Gesellschaft beim Reisen nicht genießen würde, aber diese paar Tage allein an der Nordseeküste fühlen sich momentan unglaublich richtig an. Ich möchte in Ruhe nachdenken und schlechte Gedanken gleich dem Wind übergeben; das geht am besten ohne Begleitung.

Ich wohne in einem der nettesten Hotels, das ich mir vorstellen kann. „Das Strandhaus“ ist eine kleine, familiäre Unterkunft mit besonders liebevoller Einrichtung, einem richtig gutem Frühstück und einem entzückenden Café. Außerdem liegt es fußläufig zum Strand. Es wird sicherlich nicht mein letzter Besuch bleiben. Bei vorhergehenden Besuchen habe ich mich (bzw. wir uns, denn ich war noch nie alleine hier) im Strandgut Resort einquartiert. Das ist mit seiner modernen skandinavischen Einrichtung und seinem hohen Komfort zwar sehr stylisch, aber mittlerweile bevorzuge ich Hotels mit Charakter. Ein Tee im Restaurant Deichkind mit direktem Blick auf den Strand gehört allerdings zu einem perfekten Aufenthalt einfach dazu. Die restliche Seelenreinigung übernimmt Windstärke 6 – stürmisch zwar, aber sehr effektiv.

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2 Comments

  • Reply Uschi aus Aachen 23. April 2016 at 10:21

    Deine Landschaftsaufnahmen finde ich supersuperschön! Danke dafür…

    • Reply ahedfeld 23. April 2016 at 12:21

      Sehr gern geschehen. LG und ein schönes Wochenende, Anke

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