„Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere.“ – Jean Paul Sartre
Gesehen: wie die Sonne langsam aufgeht
Gehört: Heroes, David Bowie
Gelesen: Das Gelächter der Sterne, Ralf Thenior
Gefreut: über den Auftritt von Ulrich Tukur und den Rhythmus Boys im Konzerthaus Dortmund (ein super Abend, danke schön!)
Gemacht: ein Billy-Regal in der neuen Wohnung aufgebaut und mir dabei ein Ohr abgefreut
Getan: einige Punkte meiner endlosen To-Do-Listen abgehakt
Gewünscht: wieder in einen normalen, routinierten Alltag zurückzukehren
Geklickt: 12 things I am too wise for, Dr. Christiane Northrup
Eine Woche voller kleiner Neuanfänge. Nichts Spektakuläres, nichts wirklich Herausforderndes, aber alles ungewohnt, nicht wirklich routiniert. Der Morgen nach der ersten Nacht in der neuen Wohnung. Wenig geschlafen, unruhig von einer Seite auf die andere gewälzt, auf jedes Geräusch achtend, noch nicht richtig angekommen eben. Frühstück in einem nahegelegenen Café, das mache ich sonst nie! Aber die fehlenden Frühstücksutensilien lassen mir keine andere Wahl. Ein ganz klein wenig ein Downtown-Manhattan-Feeling. Der Blick aus dem Fenster holt mich jedoch ganz rasch in die (Ruhrgebiets-)Wirklichkeit zurück. Über den anscheinend unvermeidlich gewordenen Bildschirm in solchen Hipster-Etablissements erreicht mich die Nachricht vom Tod David Bowies. So sad! Ich bin und war kein wirklicher Bowie-Fan (außer dem Album “ Station to Station“ habe ich nie mehr als drei Stücke en bloc ertragen), aber kaum ein andere Künstler hat mich in seiner Wandelbarkeit und seinem unglaublichen Gefühl für Stil so sehr beeindruckt. Vier Tage später wird ihm Alan Rickman, von mir sehr verehrter britischer Schauspieler, im gleichen Alter mit einer ähnlichen Todesursache folgen.
Die Tage sind geprägt vom Finden neuer Ordnungen und dem Bilden neuer Strukturen. Der Inhalt von etwa 20 Umzugskartons findet einen neuen Platz in meinen mittlerweile mehr als 20 Jahre alten Bücherregalen. Vier Umzüge haben sie mitgemacht, immer baue ich sie als erstes auf und schaffe mir damit mein ganz persönliches Stück Heimat. Nach einigen Tagen spüre ich, wie kaputt ich bin. Trotz allem treffe ich Verabredungen mit bekannten und erst vor kurzem dazugekommenen Menschen, erlebe eine brillante Vorstellung von Ulrich Tukur und den Rhythmus Boys im Konzerthaus Dortmund, packe weiter aus, versende die ersten Bilder der neuen Wohnung an enge Freunde und die Familie und stelle zwischendurch verwundert fest, wie undramatisch sich der neue Lebensabschnitt anlässt. Was habe ich erwartet? Ein bisschen Euphorie oder Herzklopfen vielleicht, doch bei aller Hinfühlerei: das ist nichts.. Eine leichte Verunsicherung angesichts der Fülle der zu erledigenden Aufgaben, das schon. Schließlich ist da auch noch ein Büro, das weitergeführt werden will. Etwaige neue Projekte müssen an der Jobfront allerdings erstmal warten, meine Kräfte wollen gut eingeteilt sein. Das spüre ich sehr deutlich.
Die geliebten Bücher sind Wegbegleiter in diesen Tagen. Ich lese zum wer weiß wievielten Male Ralf Theniors „Das Gelächter der Sterne“. Ein skurriler und bezaubernd geschriebener Roman über ein ehemaliges Liebespaar, das gemeinsam ein Wochenende in Ostende verbringt. Der Untertitel lautet: Ein Wochenendliebesroman – das hat für mich etwas Überschaubares. Vielleicht habe ich das Buch deswegen aus dem Regal gegriffen, denn die Nachrichtenlage aus der realen Welt lässt einen momentan nicht für einen Tag zur Ruhe kommen und macht ratlos. In diesen Tagen stoße ich auf das obige Zitat von Jean Paul Sartre, das die derzeitigen weltpolitischen Geschehnisse nicht treffender ausdrücken könnte.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine gute Woche. Genießt, was ihr tut!
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