Der Flur einer Wohnung oder eines Hauses ist wichtig – finde ich jedenfalls. Er nimmt in Empfang und lädt in die anderen Räume ein. Wenn es gut läuft. Wenn es noch besser läuft, beruhigt er auch und entlastet – im übertragenen Sinne. Schuhe werden ausgezogen, Jacken und Mäntel aufgehängt, schwere Taschen abgestellt und manchmal, nach einem anstrengenden Arbeitstag, auch durchgeatmet. Umgekehrt läuft es genauso. Schuhe anziehen, ein letzter Blick in den Spiegel (okay, meiner hängt im Esszimmer, aber das soll ja nicht generell der Fall sein), manchmal auch ein letzter Kuss bevor es hinausgeht.
Ein Flur ist also mehr als nur eine Abstellfläche. Er ist die Brücke zwischen drinnen und draußen, an manchen Tagen auch der Übergang zwischen verschiedenen Gefühlswelten. So, nun aber genug zum Thema Flur, Diele, Hallway or whatever philosophiert. Obwohl meine Wohnung eine eher durchschnittliche Größe hat, war ich beim ersten Besuch ausgerechnet vom Flur sehr angetan. Als Zimmer würde ich ihn nicht unbedingt bezeichnen. Mit seinen insgesamt sechs Türen und leicht verwinkeltem Grundriss ist er eher eine Herausforderung. Aber es gibt ihn, und er bietet genügend Platz für die Gegenstände, die man darin unterbringen möchte. In meinem Fall sind das in erster Linie über 30 Paar Sneaker, Schuhe, Boots und Stiefel. Hüstel.
Was mir aber so gar nicht gefiel und mich regelrecht nervös machte, waren die weißen Wände in Kombination mit den weißen Türzargen und den weißen Türblättern. Boring! Ihr erinnert Euch?
- Mein Appartement vor dem Einzug […]
Was die Auswahl einer Wandfarbe angeht, bin ich eher zögerlich. Es hilft, erst einige Zeit in den jeweiligen Räumen zu leben. Dann stellt sich meistens langsam eine Vorstellung zur passenden Farbe ein. So ging es mir auch mit dem Flur. Der Farbtom sollte warm mit einem kühlen Unterton und vor allem nicht zu dunkel sein. Irgendwann war ich bei einem Rosaton angekommen, u.a. deswegen, weil sich dieser Ton auch in meiner neuen Küche befindet und weil ich mit dieser“waghalsigen“ Idee schon jahrelang geliebäugelt hatte. Okay, wozu gibt es Instagram? Hier poppten nämlcih plötzlich die schönsten Wandanstriche in allen erdenktlichen Rosé- und Lavendeltönen auf. Genauso wollte ich es auch. Es hat dann noch ein paar Anstrichmuster gedauert, bis ich meinen favorisierten Farbton gefunden hatte. Es ist Elle Decoration Crown Paints Hand Crafted. Anfangs habe ich zaghaft mit zwei Wänden begonnen, um immer wieder kritisch in mich hineinzufragen, ob ich wirklich der „Rosa-Typ“ bin. Bin ich! Ich liebe es total.
So, der Anfang ist gemacht. Dieser Post ist mir nämlich sehr schwer gefallen. Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass ich mit einem Facelifting meines Blogs begonnen habe. Begonnen … bevor nämlich alles so arrangiert ist, wie ich mir das vorstelle und ich in die WordPress-Tiefen eines Child-Themes eingestiegen bin, wird noch einige Zeit vergehen. Es gab auch noch ein paar technische Dinge anzupassen, die zwar erledigt sind, aber es fehlen immer noch tausend Kleinigkeiten. In der vergangenen Woche habe ich beschlossen: Ich lasse das jetzt so und gebe meinen Lesern die Chance, am Work-in-progress teilzuhaben. Kann also sein, dass sich Farben, Schriften und ein paar andere Details noch einmal verändern. Aber warum eigentlich nicht. Das Leben ist doch zum Experimentieren da. Und wenn mir mein rosa Flur eines Tages nicht mehr gefällt, streiche ich ihn einfach um.
Bis dahin wird allerdings noch einige Zeit ins Land gehen. Vorher zeige ich noch weitere Bilder. Also dranbleiben.
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