Nach meinem gestrigen unfreiwilligen Ausflug nach Frankfurt/Main (ich muss immer noch lachen, wenn ich darüber nachdenke, wie mir einerseits die Unwägbarkeiten dieses verrückten Sommerwetters, andererseits die Deutsche Bahn und meine Dusseligkeit zu diesem Kurztrip verholfen haben), habe ich den heutigen ruhigen Abendspaziergang durch „meinen Kiez“ bei Regenfreiheit sehr genossen und endlich auch wieder fotografiert.
Habe ich jemals erwähnt, wie gerne ich im Ruhrgebiet – speziell in Dortmund – lebe? Das hat schon sehr damit zu tun, dass ich die Sprache der Menschen hier einfach verstehe. Die ist bisweilen sehr direkt und ruppig. „Ker, wat sieht dat Scheiße aus“, kann einem schon mal beim Betreten einer Lokalität entgegengeschmettert werden, auch wenn man das Gegenüber gar nicht kennt. Gemeint mit dieser nicht gerade schmeichelhaften Kritik ist die möglicherweise zu modisch oder zu hip ausgefallene Kleidung. Denn, was den Menschen im Ruhrgebiet durch den Kopf geht, das verbalisieren sie häufig auch. Das Gute daran: Dann isset auch aussem Kopp. Spätestens zwei Minuten später kann sich an das Gesagte kein Mensch mehr erinnern, im Grunde ist es nämlich auch egal, wie jemand aussieht – „Hömma, mach ma noch zwei Bier. Eins für den Vogel hier und eins für mich.“ Gibt schließlich wichtigere Dinge.
Der Westpark – ungewöhnlich einsam an diesem Sonntagabend.
Café Erdmann (eigentlich ein Biergarten) im Westpark hat angesichts des Dauerregens aufgerüstet.
Seit 100 Jahren Muster für städtisches Wohnen: der Althoffblock.
Durchs Kreuzviertel am Lieblingscafé vorbei (um diese Uhrzeit allerdings geschlossen).
Daher „nebenan“ noch schnell einen Espresso Dopio trinken.
Langsam kriecht die Dunkelheit ins Viertel und ich mache mich auf den Heimweg. Ich liebe das hier einfach. Und glücklicherweise kann ich mich immer noch und immer wieder daran erfreuen. #HomeIsWhereTheUIs
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Ach ja, Dortmund! Als gebürtige Iserlohnerin bin ich oft dort gewesen und habe es in schöner Erinnerung. Und den Dialekt liebe ich. Leider habe ich ihn nach 24 Jahren Aachen nicht mehr so drauf, aber wenn ich dann und wann noch mal in die Heimat fahre, freue ich mich über die trockenen, eigenbrötlerischen, direkten, herzlichen und echten Bewohner 🙂
Die Bilder sind sehr schön, ich hab sie gerne angeschaut!
Lieben Gruß
Gabi