50+

Neustart: Entscheidungen mit Ü50

25. November 2023
Eine Grafik mit dem Schriftzug When you're ready, begin again darunter angedeutet ein Fliesenboden

Ein Vorteil des Älterwerdens ist ja die angeblich zunehmende Gelassenheit. Pah! Ich glaube, auf mich trifft das nicht zu. Schon gar nicht, wenn Berufliches ins Spiel kommt.

Mit über 50 noch einmal neu starten

Ehrlich gesagt, dachte ich, dass mir bestimmte Entscheidungen mit über 50 leichter fallen würden. Dass ich nicht endlos irgendwelche Für und Wider abwäge, sondern entschlossen und mutig Richtung Glück voranschreite. Denn schließlich weiß ich endlich, wer ich bin, wofür ich stehe und was ich in meinem Leben noch erreichen möchte. Aber: Grau ist alle Theorie und auch so manches Haar auf dem Kopf.

Vor Kurzem ist in meinem professionellen Leben eine Situation eingetreten, die ich mir insgeheim, glaube ich, sogar gewünscht habe. Ein Wake-up-Call sozusagen, um mal im Marketing-Sprech zu bleiben. Aber statt mich nun beherzt einer neuen Sache zu widmen, habe ich mich überraschenderweise im Mimimi-Zustand wiedergefunden. Ach nein, das darf doch wohl nicht wahr sein. Nicht schon wieder! waren meine ersten Reaktionen.

Das kann doch noch nicht alles gewesen sein

Konkret sah ich mich nämlich mit der Situation konfrontiert, mich erneut beruflich neu orientieren zu müssen, oder besser gesagt, vielleicht auch zu wollen. „When you are ready, begin again.“ Dieser Satz ist mir heute zufällig begegnet. Er steht sehr schön, für mein berufliches Leben der vergangenen – sagen wir – sechs Jahre. Immer, wenn ich mit etwas fertig war, wenn ich nicht mehr das gefunden, was ich gesucht habe, bin ich von Neuem gestartet. Und das werde ich auch wieder tun. Denn, dieser Meinung bin anscheinend nicht nur ich allein, ein Job soll in den verbleibenden Jahren bis zur Rente Erfüllung und Sinnhaftigkeit geben [Quelle …].

Bye, bye Hollywood-Schaukel

Wie jetzt? Ich hatte doch gedacht, dass irgendwann auch einmal Ruhe im Karton ist. Dass ich gemütlich auf der Holywood-Schaukel die Beine baumeln lassen und mir dabei ein Aperölchen genehmige oder einen Gin Tonic, den mag ich nämlich bedeutend lieber. Mein berufliches Leben kennt aber gar keine Hollywood-Schaukeln, auch nicht 50 plus.

Also mutig auf und noch einmal ins Job-Vergnügen stürzen. Nach mehr oder weniger ununterbrochenem dreiwöchigem Gejammer freue ich mich nämlich. Was soll denn jetzt eigentlich noch schiefgehen? Es ist in meinen Augen alles da: Berufserfahrung, viel neu Dazugelerntes, die Bereitschaft, sich ständig auf Neues einzulassen und das Gefühl, dass es eben noch nicht Zeit für die Hollywood-Schaukel ist.
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Was mich nun aber brennend interessiert: Sind hier einige unter euch, die sich mit über 50 auch noch einmal ein neues Job-Abenteuer gewagt haben? Und wenn ja, welches? Freue mich auf eure Antworten.
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2 Comments

  • Reply Anne 2. Dezember 2023 at 16:00

    Nun ja, liebe Anke, mit jetzt 60 geht das auch noch. Jahrelang habe ich nicht in meinem „erlernten“ Metier gearbeitet. Seit zwei Jahren bin ich endlich dort angekommen, wo ich hinwollte. Ich arbeite im musealen Bereich, in der Bildung und Vermittlung. Die Arbeit mit Menschen jeden Alters macht mir sehr viel Spaß; ich lerne immer wieder dazu und ich schätze meine Kolleg*innen sehr. Es darf gerne so weitergehen. Und wenn man in der Kulturbranche mal ein bißchen besser bezahlt würde … wäre es noch besser. Herzliche Grüße vom Main, Anne

    • Reply ahedfeld 2. Dezember 2023 at 18:33

      Hallo Anne, das hört sich richtig schön an. Ich freue mich für Dich, dass Du dort angekommen bist, wo Du hinwolltest. Gleichzeitig machst Du mir Mut, es auch noch einmal mit etwas Neuem zu versuchen. Vielen Dank für Deine motivierenden Worte. LG Anke

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