model: Stole by Theresa Gaffey
wool: DROPS Alpaca
skeins needed: 8 (400 Gramm)
needles: 3.5 mm
Ohne Stricken kann ich nicht leben. Habe ich das bereits erwähnt? Bis zum vergangenen Jahr führte ich unter dem Pseudonym „wollvictim“ auch einen Strickblog (wollvictim.twoday.net), aber im Verlauf von 2015 habe ich mich dazu entschlossen, nur noch ein Blog zu pflegen, und zwar dieses hier. Wenn ihr Euch fragt, was denn eigentlich mein spezielles Thema ist – denn das wird einem zum Führen eines erfolgreichen Blogs ja immer wieder nahegelegt – kann ich nur sagen: Ich habe keins. Ich blogge über mein 50plus-Leben, und dazu gehört Stricken untrennbar dazu. Handarbeiten entlastet den Geist und vermittelt gute Gefühle, wenn sich das hergestellte Kleidungstück oder Accessoire als echter Knüller erweist. Leider ist es nicht bei einem HWS (Halswirbel)-Syndrom nicht besonders förderlich, aber offensichtlich schüttet man beim Stricken sogar Endorphine aus. Während die Nadeln klappern, spüre ich jedenfalls nie Schmerzen. Die treten erst später auf, aber dafür haben die Inder ja Yoga erfunden.
Im Sommer letzten Jahres entdeckte ich auf ravelry die „Stole von Theresa Gaffey“ und war sofort total begeistert. Das Streifendesign mit seinen Regenbogenfarben erinnert mich an die 80er-Jahre, in denen wir nach dem immer gleichen Grundmuster aus der „Brigitte“ Ringelpullis in allen erdenklichen Kombinationen strickten. Ich habe mich sofort für die DROPS Alpaca entschieden und bei Lanade bestellt. Hach, herrlich – kleines Glücksgefühl beim Eintreffen der farbigen Knäule. Die Qualität und vor allem die Leuchtkraft der DROPS Alpaca sind wirklich der Hammer. Eigentlich wollte ich direkt anfangen zu stricken, dachte mir, auf einem elfstündigen Flug nach San Francisco könnte ich so richtig etwas wegschaffen. Ja, ihr könnt mich ruhig „naiv“ nennen. Tatsächlich war mir nicht klar, dass man keine Stricknadeln mit an Bord nehmen darf! Okay, ich kaufte in den USA neue Wolle und strickte dort, verstaute das Nadelzeug auf dem Rückflug ordnungsgemäß im Koffer. Wieder zu Hause streichelte ich versonnen über meine farbigen Knäuelchen, doch plötzlich schreckte mich die hohe Maschenzahl (400+) ab, um die Stola quer zu stricken. So ließ ich den Gedanken an den wunderbaren Schulterwärmer zunächst ein wenig ruhen.
Im Mai dieses Jahres besuchte ich ein Netzwerk-Treffen von Texterinnen. Viele dieser tollen Frauen können zu meiner Freude nicht nur mit Worten, sondern auch mit dem Strickzeug begnadet umgehen., und so entdeckte ich an den Schultern einer meiner Mitstreiterinnen ebendiese Stola, die ich ein Jahr zuvor ebenfalls in Angriff nehmen wollte. Bei modischen Dingen hat mich (Gott sei Dank!) dieses quälende Me-too-Gefühl früherer Jahre weitestgehend verlassen. Nicht so bei diesem umwerfenden Riesenschal. Denn wollte ich nun auch unbedingt fließend um mich legen. Und so begann ich im August zu stricken. Da ich mein Strickblog nicht mehr führe, gab es zum Strickfortschritt nur einige Bilder auf instagram, die der Qualität dieses Strickstücks allerdings überhaupt nicht gerecht werden. Deswegen – ta-da – sei der Strickstola an dieser Stelle ein gebührender Platz eingeräumt. Ich finde, die intensive achtwöchige Strickerei hat sich voll gelohnt und ich trage das gute Stück mit voller Begeisterung.
3 Comments
Das ist ein wunderschönes Stück (und ich verstehe gar nicht, warum da noch kein Kommentar zu geschrieben wurde…wahrscheinlich waren Alle sprachlos;-)), das sofort in meine Favoritenliste muss! Ich verfolge dein blog noch nicht lange, aber mir gefällt gerade die sehr persönliche Mischung Deiner Themen. Trotzdem hoffe ich, dass es auch weiter schöne Nadelkunst von Dir zu sehen gibt!
Liebe Frau „Strickspleen“, vielen Dank für das schöne Kompliment. Ich mag diese Stola auch besonders gern. Und ja, es gibt bald auch wieder Strickcontent! Ein neues FO wartet schon auf die Präsentation. LG Anke
[…] Übrigens habe ich vor einiger Zeit eine etwas farbenfrohere Stola aus DROPS Alpaca gestrickt. Den ganzen Beitrag gibt es hier [..]. […]